Das Metaverse: Die digitale Realität der Zukunft
Das Metaverse lässt sich als eine digitale Welt verstehen, die zunehmend gleichberechtigt neben der physischen Welt existiert und immer stärker mit ihr verschmilzt. Es entsteht eine hybride Realität, in der physische und virtuelle Erlebnisse ineinander übergehen.
Schlüsseltechnologien, die den Zugang zum Metaverse ermöglichen, sind Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR). Schon bald wird es nahtlos möglich sein, zwischen der physischen und der digitalen Welt zu wechseln – je nach Anwendungszweck und persönlichem Bedarf. Nutzer können dabei wählen, ob sie ihre Realität digital erweitern, vollständig in virtuelle Welten eintauchen oder in der physischen Welt bleiben.
Je komplexer und interaktiver die Aufgaben werden, desto häufiger werden digitale Ergänzungen und immersive Technologien genutzt. Parallel dazu erweitern Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Internet of Things (IoT), 5G und zunehmend auch 6G die Möglichkeiten im Metaverse erheblich. Sie sorgen für eine reibungslose, intelligente Vernetzung und schaffen personalisierte, dynamische Erlebnisse in Echtzeit.
Schon heute ergänzt das Metaverse die physische Welt durch offene wie auch exklusive virtuelle Räume. Nutzer betreten diese neue soziale Realität meist über Avatare, die sie individuell repräsentieren. Immer häufiger jedoch übernehmen KI-Agenten die Rolle eigenständiger Avatare: Sie können Nutzer im Metaverse vertreten, Aufgaben erledigen, Gespräche führen oder virtuelle Erlebnisse gestalten. Solche intelligenten Avatare entwickeln sich zu digitalen Assistenten und erweitern die Möglichkeiten der Interaktion deutlich.
Neue Geschäftsmodelle entstehen in dieser digitalen Parallelwelt. Virtuelle Abbilder von Gegenständen, Immobilien, Kleidung oder Kunstwerken – sogenannte „Digital Twins“ – entwickeln durch die Verknüpfung mit Echtzeitdaten eine eigene Dynamik. Im Metaverse kommunizieren, arbeiten, lernen, shoppen, feiern, gestalten und erleben Menschen nahezu alles, was auch aus der physischen Welt bekannt ist – jedoch orts- und zeitunabhängig.
Diese neue Realität ermöglicht es, Grenzen zu überwinden, die in der physischen Welt durch Krisen, Pandemien, Krankheiten oder gesellschaftliche Einschränkungen bestehen. Erlebnisse im Metaverse gewinnen dank technischer Innovationen wie hochauflösender VR-Headsets, haptischer Anzüge, neuronaler Interfaces und schneller Cloud-Services neue Dimensionen. Millionen Menschen erleben dies bereits heute bei Plattformen wie Fortnite, Roblox oder Decentraland.
Aktuell wird das Metaverse noch oft über 2D-Schnittstellen wie Computerbildschirme, Tablets oder Smartphones genutzt. Doch immersive Technologien treiben den Übergang zu echten 3D-Erfahrungen stetig voran.
Mit dem gesellschaftlichen Wandel entstehen im Metaverse neue Statussymbole und Investitionsmöglichkeiten. Digitale Luxusgüter, wie virtuelle Designeruhren oder Kleidungsstücke, werden zunehmend als Ausdruck von Prestige auf Plattformen wie Instagram oder in Metaverse-Umgebungen präsentiert. Investitionen in virtuelle Immobilien, Musikprojekte, Modeartikel und Kunstwerke werden durch Kryptowährungen und NFTs (Non-Fungible Tokens) ermöglicht. Bereits 2021 wurden hier Millionenbeträge umgesetzt, und das Wachstum setzt sich fort.
Unternehmenslenker wie Jensen Huang, CEO von Nvidia, äußerten frühzeitig die Erwartung, dass das Metaverse eine eigene, größere Wirtschaft hervorbringen könnte als die heutige Weltwirtschaft, die zuletzt die Marke von 100 Billionen US-Dollar überschritten hat. Das Metaverse wird in den kommenden Jahren jede Branche – von Bildung über Unterhaltung bis hin zu Industrie und Medizin – nachhaltig transformieren.
Die Zukunft des Metaverse ist hybrid, intelligent und global vernetzt. Es entsteht eine neue Realität, die das Leben, Lernen, Arbeiten und Erleben grundlegend verändert.
Um das Potenzial des Metaverse verantwortungsvoll und im Einklang mit europäischen Werten zu gestalten, setzt sich die Foundation Metaverse Europe für die Entwicklung eines ethisch fundierten digitalen Raums ein. Dabei stehen elf zentrale Kernthemen im Fokus, die die Grundlage für eine nachhaltige und gerechte digitale Zukunft bilden.