Was wird aus unserer gemeinsamen Realität im Metaverse?
Wir sind mit der Foundation Metaverse Europe angetreten Fragen zu stellen und uns in eine Welt reinzudenken in der Augmented Reality bzw. das „Augmented Metaverse“ ähnlich wie das Internet heute, in Zukunft zu unserem Alltag gehört.
Der nächste Entwicklungsschritt nach dem Handy ist mit Sicherheit die coole smarte MR-Brille, die bereits von Apple angekündigt wurde. Dann kommt die Kontaktlinse. Dann die Netzhaut. Maybe.
Ich habe in meiner Generation alles erlebt. Kein Telefon (war ja in den 80er Jahren eine Rarität). Schnurgebundenes Telefon. Mobiltelefon. Also lasst uns die Relevanz dessen antizipieren, was da noch kommt.
Fakt ist: die Technik entwickelt sich. Weiter und weiter.
Und wo bleibt der Mensch? Sehen wir neue Unterrichtsfächer wie “Digitale Bildung”? Nein. Sehen wir digital natives die Hand in Hand mit der Old Economy arbeiten und zusammen mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen dran sind an der „New World of Science Fiction“, die diese gestalten und Maßstäbe setzen für eine Zukunft, in der es uns gelingt das Metaverse sinnvoll zu nutzen, zu regulieren und Handlungsempfehlungen zu geben? Nein. Nur Wenige.
Reden wir Tacheles. Thema Metaverse.
Was wir erleben in Deutschland ist, dass sich die verschiedenen Verbände und Institutionen nur in sehr abgestecktem Rahmen damit beschäftigen. Wir sehen, dass der Digitalausschuss der Bundesregierung einmal das Thema zur Anhörung setzt, mit Experten diskutiert und wieder ad acta legt. Wir sehen, dass von staatlicher Seite viel zu vorsichtig Gelder investiert werden in Forschungsprojekte und wir sehen, dass die meisten der großen und mittelständischen Unternehmen der Meinung sind: „Das Thema Metaverse ist noch viel zu weit weg.“
Aber es wird uns überrollen, die Welle wird mit so einer Wucht über uns rüber brechen, dass uns hören und sehen vergeht. Mal ehrlich. Haben wir in Deutschland nicht schon genug Probleme? Der Bildungsstand der Schulabgänger ist jetzt schon katastrophal und wird weiter sinken, Fachkräftemangel den wir eh schon haben wird sich zum massiven Problem ausweiten und die Leute die Karriere machen, Verantwortung übernehmen wollen und auf guten Universitäten highlevel ausgebildet wurden, werden ins Ausland gehen.…
Da stehen wir in Deutschland.
Trotzdem ist es nicht zu spät hier was zu bewegen, mitzugestalten und die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen. Wir müssen, möglichst bevor die virtuelle Realität uns immer mehr infiltriert; so wie es jetzt schon die sozialen Medien tun, die Chancen und Gefahren gleichzeitig betrachten.
Ich spreche ja hier zu einer interessierten, gebildeten Community: stellt es euch einfach mal ganz kurz vor:
Was wäre eine Realität, unser größtes gemeinsames Gut, wenn wir sie verlieren, weil jeder umgeben ist von seiner eigenen ganz persönlichen Datenblase in seinem Blickfeld? Wie wird sich das anfühlen und was werden die Technologiekonzerne und Plattformanbieter tun, um mir zielgenau auf meine Interessen und Vorlieben die passenden Daten einzuspielen? Worin unterscheiden sich echte Menschen von KI generierten Avataren? Wenn man garnicht unterscheiden kann wer Mensch und wer KI ist und dies nicht reguliert wird, was ist dann alles an Manipulation und emotionaler Beeinflussung möglich im Metaverse? Vieles was nützlich ist, aber auch vieles, was die Menschen isolieren wird, korrumpieren wird und was in der Gesellschaft zu sozialer und politischer Spaltung führen kann.
Stellt euch einfach mal diese Welt vor, in der ich echte Menschen treffe, aber gleichzeitig direkt in meinem Blickfeld abrufen kann, welche Vorlieben oder politischen Interessen – oder schlimmer noch: welchen sozialen Status oder Gesundheitsstatus sie haben. Oder aber ich bezahle dafür dass mir bestimmte Filterschichten gar nicht erst angezeigt werden und lebe somit in einer komplett individualisierten und “bereinigten Welt”, während eine andere soziale Schicht es sich vielleicht nicht einmal leisten kann überhaupt die coole Mixed Reality Brille zu nutzen und damit in gewisser Weise entmündigt ist.
Was macht das mit uns Menschen? Welches Mindset brauchen wir um geistige Selbstkontrolle zu bewahren und Augmented Reality als “Option”, “Hilfestellung” und zur “Zeiteinsparung” sinnvoll und smooth in unser Leben zu integrieren?
Brauchen wir nicht sowas wie eine „Gemeinsame Verantwortung“?
Mich bewegen diese Themen wirklich. Deshalb freu ich mich über eure Meinung dazu in den Kommentaren. Let’s discuss the future of the Metaverse.
Zur Anregung der Diskussion füge ich hier noch ein Zitat ein von Konrad Zuse, der einst sagte: „Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie ein Computer.“
Die große Neuigkeit in diesem Monat war die Veröffentlichung von zwei Berichten des Weltwirtschaftsforums. Metaverse Identity: Defining the Self in a Blended Reality und Navigating the Industrial Metaverse: Eine Blaupause für zukünftige Innovationen. In der EU hat die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission ihren zweiten Bericht zum Thema „Shaping the Next Generation of Virtual Worlds“ veröffentlicht. Er fasst eine Konferenz […]
Ein großer Meilenstein ist erreicht: Unser 1. Symposium der Stiftung Metaverse Europe in Brüssel begann im MeetDistrict mit einer motivierenden Keynote von Axel Voss, MdEP und Sprecher des Rechtsausschusses, und zwei wirkungsvollen Impulsen von Rehana Schwinninger-Ladak, Head of Unit DG Connect, Europäische Kommission und Emmie Hine, Universität Bologna (Alma Mater Studiorum – Università di Bologna). Anschließend arbeiteten zwei hochkonzentrierte Gruppen […]
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Kurzinterview mit Daniela Theisinger, Geschäftsführerin Deutsche Telekom, Global Business Solutions Belgium NV/SA zur Frage: 👉 Wie beurteilen Sie ethische Fragen im Zusammenhang mit Konnektivität, Cloud Computing und Nachhaltigkeit? Um die relevanten ethischen Themen, die uns als Stiftung interessieren, einem breiteren Publikum näher zu bringen, haben wir wertvolle Ansichten von Experten, mit denen wir in SHORTS zusammenarbeiten, eingefangen, die wir Ihnen […]