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Update zum Kernthema „Web3, Krypto und digitaler Besitz“ von Lennart Blödorn

Kaum ein Bereich hat in den vergangenen Jahren eine derart rasante Entwicklung durchlaufen wie die Welt von Web3, Krypto und digitalem Besitz. Die Neuigkeiten überschlugen sich regelrecht, und selbst Branchenexperten hatten Schwierigkeiten, mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Nachdem das öffentliche Interesse Ende des letzten Jahres nachließ und die Welt von Web3 nicht zuletzt durch Ereignisse wie den Zusammenbruch der FTX-Kryptobörse überschattet wurde, hat seit Beginn dieses Jahres das Thema künstliche Intelligenz (KI) die Aufmerksamkeit der Massen auf sich gezogen.

In Anbetracht dieser Dynamik ist es nun an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und sich zu fragen, was vom Hype um den digitalen Besitz bleibt und wie diese Phase der Ruhe genutzt werden kann.

Bereits beim letzten Treffen der Metaverse Foundation Europe waren sich die Experten einig, dass die Entwicklung von Web3 noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bevor sie eine Phase der breiten Anwendung erreicht. Weitere Einblicke aus diesem Expertentreffen finden Sie in unserem Rückblick.

In einem Arbeitskreis zum Thema Web3 wurde unter anderem darüber diskutiert, welche Potenziale und Herausforderungen sich für die Gesellschaft, Politik und Unternehmen aus dem digitalen Besitz ergeben. Eine Grundvoraussetzung für eine solche Debatte ist die Schaffung einheitlicher Begrifflichkeiten. In diesem Sinne hat sich die Metaverse Foundation Europe im Beraterkreis auf folgende Definition geeinigt:

„Web3 ist eine dezentralisierte, vertrauenslose und quelloffene Variante des Internets, die auf der Blockchain-Technologie basiert.“

Die Zukunft von Web3: Die Entfaltung eines vielschichtigen Kosmos

Eine der bedeutendsten Herausforderungen für Unternehmen im Kontext des digitalen Besitzes liegt in der ungeklärten Rechtssicherheit. Von Fragen zu IP-Rechten und Datenschutz bis hin zur Besteuerung und Finanzregulierung digitaler Assets herrscht eine Unsicherheit, die nicht zu vernachlässigen ist. Angesichts der Wichtigkeit dieses Themas hat die renommierte Expertin Anna Graf in einem eigenständigen Positionspapier für die Metaverse Foundation Europe Stellung bezogen.

Als weitere Herausforderung für die Entwicklung von Web3 und den damit verbundenen digitalen Besitztümern betrachten die Experten die bestehenden Eintrittsbarrieren für Nutzer. Derzeit ist die Einrichtung und Verwaltung einer eigenen Wallet, welche für die Verwahrung digitaler Assets erforderlich ist, noch zu komplex. Dies hindert große Nutzergruppen daran, in die Welt von Web3 einzusteigen.

Der Expertenkreis ist sich einig, dass die einzige Lösung darin besteht, Wallets so benutzerfreundlich zu gestalten wie vergleichbare Systeme im Online-Banking oder die Verwaltung eines Google-Kontos. Dabei helfen neueste Entwicklungen wie die Initiative von Coinbase, ein Wallet-as-a-Service-Angebot zu schaffen, welches Unternehmen dabei unterstützt, ihren Kunden nahtlose Wallet-Lösungen anzubieten, die sich in die Benutzererfahrung integrieren lassen.

Genau in dieser nahtlosen Integration liegt nach Ansicht des Arbeitskreises zum Thema Web3 auch das zukünftige Potenzial. Im Jahr 2023 steigen immer mehr Unternehmen in die Verwendung digitaler Assets ein. Kürzlich kündigte Louis Vuitton auf Basis eines NFT-Verkaufs ein innovatives Loyalty-Programm an. Nike verkündete zudem eine Zusammenarbeit mit dem Videospielentwickler EA Sports und der von Nike gegründeten digitalen Asset-Plattform dotSWOOSH. Die Formel 1 hat ebenfalls erstmals NFTs für spezielle Tickets des Grand Prix in Monaco eingesetzt.

All diese Entwicklungen der letzten Monate zeigen, dass Web3 keineswegs eine kurzfristige Modeerscheinung war. Die größten Marken und Unternehmen arbeiten hinter den Kulissen an der Weiterentwicklung dieses Kosmos.

Vielmehr entsteht aus Sicht der Metaverse Foundation Europe ein zunehmendes Geflecht von Verbindungen, in dem die Entwicklungen der Blockchain, der virtuellen Realität/Augmented Reality, des Metaverse und der künstlichen Intelligenz zusammenkommen.

Sam Altman, der Gründer von OpenAI, dem Unternehmen hinter dem Modell von ChatGPT, dem System, das den aktuellen Hype um künstliche Intelligenz ausgelöst hat, stellte kürzlich sein neues Projekt namens „World Coin“ vor. Es handelt sich dabei um ein Kryptoprojekt im Web3, das darauf abzielt, die eigene Identität dezentral zu verwalten. Mithilfe eines Iris-Scans und eines digitalen Reisepasses soll gegen Fake News und Bots vorgegangen werden. Auch Apple drängt mit seinem neuen VR-Headset auf den Markt und setzt dabei auf einen Iris-Scanner.

Die Metaverse Foundation Europe sieht darin eine spannende Entwicklung, da die Themen digitaler Besitz, Web3, Metaverse und KI in Zukunft immer stärker miteinander verschmelzen werden. Obwohl jeder dieser Bereiche noch seine eigenen Herausforderungen hat, zeigen immer mehr Anwendungsbeispiele das Potenzial jeder dieser Technologien.

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